Klimaschutz in Sachsenheim
Klimaschutz findet immer stärkere Beachtung sowohl im öffentlichen Diskurs als auch auf der politischen Agenda und das zu Recht, denn mit dem Klimawandel stehen unserer Gesellschaft umfangreiche ökologische, soziale und auch wirtschaftliche Herausforderungen bevor.
Ziel der Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu sein. Baden-Württemberg hat sich vorgenommen den Status der Klimaneutralität bereits bis 2040 zu erreichen. Von Klimaneutralität spricht man, wenn ein Gleichgewicht zwischen den erzeugten CO2-Emissionen und der Aufnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre besteht. Je früher der dieser Zustand erreicht wird, desto besser, denn nur so können die Folgen der Klimaerwärmung abgemildert werden. Kommunen nehmen hierbei eine Schlüsselposition ein, da die Gestaltung des alltäglichen Lebens der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland auf dieser Ebene maßgeblich geformt wird.
Ziele
Auch Sachsenheim schließt sich bewusst den ambitionierten Zielen der Landesregierung an und geht aktive Schritte in Richtung Klimaneutralität. Um die Lebensqualität in Sachsenheim trotz der Folgen des Klimawandels langfristig aufrechtzuerhalten, ist es ein Kernanliegen Aspekte des Klimaschutzes und der Klimaanpassung zukünftig umfassend mitzudenken und in alltägliche Prozesse zu integrieren.
Wegweisend dafür ist das Klimaschutzkonzept der Stadt Sachsenheim.
Mit dem Beitritt zum Klimaschutzpakt im Oktober 2023 verpflichtet sich die Stadt Sachsenheim dazu die Ziele des Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg (KlimaG BW) einzuhalten und bis spätestens 2040 eine klimaneutrale Verwaltung zu erreichen.
Maßnahmen
Teilnahme am European Energy Award (EEA)
Ein großer Baustein auf dem Weg hin zu einem klimaneutralen Sachsenheim ist die Teilnahme der Stadt am European Energy Award (EEA).
Diese stellt eine eigene Maßnahme des kommunalen Klimaschutzkonzepts dar (Maßnahme Nr. 3: „Teilnahme am European Energy Award“, S. 49 f.). Seit November 2023 nimmt Sachsenheim daran teil.
Beim EEA handelt es sich um ein europaweites Zertifizierungsinstrument, im Zuge dessen Kommunen und Landkreise hinsichtlich ihrer Aktivitäten im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz eingestuft und beraten werden.
Das Klimaschutz- und Energieeinsparpotenzial der Kommune wird erfasst und mit Hilfe eines umfangreichen Maßnahmenkatalogs in den Handlungsfeldern Entwicklungsplanung und Raumordnung, Kommunale Gebäude und Anlagen, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation sinnvoll ergänzt.
Während des vierjährigen Teilnahmezyklus sorgt ein ressortübergreifendes Energieteam für die Durchführung des EEA-Programms. Dabei erhält die Verwaltung Unterstützung von einem akkreditieren Berater bzw. Beraterin. Nach Ablauf des Teilnahmezyklus erfolgt eine Bewertung der Kommune in Form eines externen Audits.
Ausbau der Windkraft in der Region Stuttgart
Ziel bis Ende 2023: 1,8 % der Landesfläche Baden-Württembergs sollen zur Erzeugung von Windenergie vorbehalten sein.
Dieses Ziel schreibt das Bundesgesetz zur Festlegung von Flächenbedarfen für Windenergieanlagen an Land / WindBG vor. Zudem ist es auch im Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz / KlimaG BW des Landes verankert.
Vor diesem Hintergrund hat der Verband Region Stuttgart eine Teilfortschreibung des Regionalplans im Funktionsbereich Vorranggebiete für regionalbedeutsame Windkraftanlagen vorgenommen, aus der das lokale Potenzial für Windenergie hervorgeht.
Ausgewiesene Vorranggebiete für Sachsenheim entnehmen Sie den folgenden Karten:
Im Zuge einer Stellungnahme hat die Stadt Sachsenheim der Teilfortschreibung des Regionalplans zugestimmt. Des Weiteren wurde in der Stellungnahme darum gebeten eine Prüfung der Ausweitung der Vorrangfläche LB-18 vorzunehmen, um so das lokale Windkraftpotenzial intensiv auszuschöpfen zu können.
Am 8. April 2024 fand eine Informationsveranstaltung zum Windkraftausbau in Sachsenheim statt. Im Fokus stand das Vorranggebiet LB-18. Vom Verband Region Stuttgart wurde der Entwurfsstand für Sachsenheim zur Teilfortschreibung des Regionalplans Windkraft vorgestellt.
Die Energiegenossenschaft Ingersheim eG berichtete mit Erfahrungswerten aus ihrer Gemeinde. Der Projektierer WW-Süd stellte die verschiedenen Schritte beim Bau eines hypothetischen Windrads von der Ausweisung bis zur Inbetriebnahme vor. Im Folgenden werden die Präsentationsfolien der Referenten sowie die Ergebnisse der begleitenden Mentimeter-Umfrage zur Verfügung gestellt.
Erzeugung von Solarenergie
Die Erzeugung von Solarenergie leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und stellt eine effiziente Form der erneuerbaren Energiegewinnung dar. Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energiequellen weist sie einen geringen Flächenbedarf auf und bietet Privatpersonen die Möglichkeit die eigne Strom- bzw. Wärmeversorgung selbst in die Hand zu nehmen und damit aktiv zum Klimaschutz beizutragen.
Für interessierte Bürgerinnen und Bürger stellt die Energieagentur Kreis Ludwigsburg e.V. (LEA) umfangreiche Informationen zum Thema Solarenergie zur Verfügung:
- Beratungsmöglichkeiten beim Ausbau von Solarenergie
- Informationen zum lokalen Potenzial für Solarenergie über das Solardachkataster des Landesamtes für Umwelt Baden-Württemberg
- Hinweise zu Vorträgen und Veranstaltungen
- Wissenswertes zu den Themen Photovoltaik, Balkon-PV und Solarthermie
- Informationen zu Finanzierung und Fördermöglichkeiten
Seit März 2024 ist die Stadt Sachsenheim Teil des kommunalen Netzwerks Solaroffensive der Energieagentur Kreis Ludwigsburg. Im Rahmen der Mitgliedschaft erhalten die Stadtverwaltung sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger Sachsenheims fachliche Unterstützung und Beratung beim Ausbau von Solarenergie. Ziel ist es, durch ein breites Angebot an unterschiedlichen Formaten (u.a. Informationsveranstaltungen, Workshops, digitale Netzwerkplattform, individuelle Beratungsleistungen) das Potenzial für Solarenergie vor Ort intensiv auszuschöpfen und die dafür notwendige Expertise zu fördern.
Kommunale Wärmeplanung
Mit Beschluss vom 31.12.2023 hat sich die Stadt Sachsenheim offiziell dazu entschlossen eine kommunale Wärmeplanung durchzuführen. Derzeit wird auf den Erhalt des Förderbescheids des Landes Baden-Württemberg gewartet. Währenddessen laufen erste interne Vorbereitungen, um nach Erhalt der Fördergelder die Erstellung eines Wärmeplans möglichst zügig in Auftrag zu geben.
Die Wärmeversorgung in Deutschland basiert zum Großteil auf fossile Wärmeträger wie Öl oder Gas. Die kommunale Wärmeplanung ist ein zentrales Instrument zur Umsetzung der Wärmewende, indem sie aufzeigt wie die lokale Wärmeversorgung langfristig dekarbonisiert werden kann. Dabei wird das Potenzial der Kommune für erneuerbare Wärmequellen wie etwa Solarthermie oder die Nutzung von Abwärme ermittelt. Außerdem gibt sie Auskunft darüber, wo Wärmenetze entstehen können und an welcher Stelle dezentrale Lösungen wie bspw. der Einsatz von Luftwärmepumpen gefordert sind.
Weiterführende Informationen zur kommunalen Wärmeplanung finden Sie auf der Website der Landesenergieagentur KEA-BW sowie in den folgenden Informationsvideos der Energieagentur Kreis Ludwigsburg (LEA):
Informationsvideo zur GEG-Novelle
Informationsvideo zur Wärmeversorgung in Deutschland
Kontakt
Florina Wolf
Wasserschloss, Äußerer Schloßhof 5
2.OG, Zimmer 2.14
Telefon: 07147 28 252
E-Mail: f.wolf@sachsenheim.de