Die Partnerschaft mit Valréas
Durch die Brieffreundschaft von Christiane Hähnle aus Sachsenheim mit France Vanel in Valréas bestanden „im Kleinen“ schon längere Zeit Kontakte zwischen den Städten.
Als die Verwaltung und der Gemeinderat eine französische Partnerstadt suchten, wurde diese private Verbindung offiziell aufgegriffen. Erste Besuche von kleinen Delegationen fanden in Sachsenheim und Valréas statt und man sah sich die potentielle Partnerstadt erst einmal vorsichtig an. Schnell war klar, dass sowohl die äußeren Gegebenheiten wie Stadtgröße und Struktur passen. Und auch die Chemie stimmte zwischen den beiden Städten. Nach mehreren gegenseitigen Besuchen der Bürgermeister, der Gemeinderäte und von Vereinsvertretern, wurde im Juni 1991 ein Freundschaftsvertrag unterschrieben. Die Freundschaftsurkunde hing viele Jahre im Sitzungssaal im Sachsenheimer Wasserschloss.
Für den 14. Mai 1993 war die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde in Sachsenheim und für Juni in Valreas geplant. Die Weichen schienen gestellt, die Feierlichkeiten waren auf beiden Seiten vorbereitet, als eine plötzliche Absage aus Valréas eintraf. Der damalige Bürgermeister Thierry Mariani teilte der Verwaltung in Sachsenheim mit, dass Proteste der Kriegsveteranen an den patriotischen Gedenktagen im Mai und Juni angekündigt seien, wenn die Urkunde mit Sachsenheim unterschrieben würde. Er müsse deshalb die Vertragsunterzeichnung erst einmal absagen. Der Schock war groß. Hatte man doch im Vorfeld so positive Kontakte geknüpft. Die Sensibilität dieses Themas wurde nach so langer Zeit einfach unterschätzt.
Viele Gespräche wurden geführt, viel Aufklärungsarbeit geleistet und vor allem viele persönliche Kontakte geknüpft bis alle Bedenken ausgeräumt waren.
Am 25. Juni und 10. September 1994 wurden dann die Partnerschaftsurkunden, erst in Valréas und danach in Sachsenheim, feierlich unterzeichnet.
Seither verbindet die beiden Städte eine lebhafte Freundschaft mit vielen Austauschen der Schulen, Vereine, Kirchen, Organisationen und der Verwaltung. Die beiden aktiven Partnerschaftskomitees organisieren und unterstützen in beiden Städten die Begegnungen. Bei größeren Festen sind die Freunde aus der jeweiligen Partnerstadt längst nicht mehr wegzudenken – weder in Sachsenheim noch in Valréas. Laugenbrezeln sind in Valréas mindestens so begehrt wie Trüffelomelette in Sachsenheim.
Getragen wird die Partnerschaft von zwei sehr aktiven Partnerschaftskomitees in Sachsenheim und Valréas. Christiane Hähnle war in Sachsenheim viele Jahre der treibende Motor dieser Freundschaft und legte Maßstäbe mit den qualitativ und quantitativ außergewöhnlichen Begegnungen. Ihr folgte nun Karin Wycisk nach, die die Partnerschaftsarbeit ebenso engagiert ehrenamtlich formt und voranbringt. Das Sachsenheimer Komitee besteht aus Menschen, die sich gerne für die Partnerschaft engagieren. Nicht nur Delegationsbesuche gehören dazu, sondern auch Auf- und abbauten bei Märkten, Betreuung und Beherbergung der Gäste und die Organisation von Begegnungen. Finanziert wird das Komitee aus dem Haushalt der Stadt.
Rund 20 Begegnungen pro Jahr belegen, dass diese Partnerschaft im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen und verankert ist. Bekanntschaften zwischen Familien und Vereinen sind entstanden, die sich im privaten Bereich zu echten Freundschaften weiter entwickelt haben.
Sachenheim – Valréas: Das ist keine Partnerschaft der Verwaltung, sondern eine Freundschaft der Menschen. Vive le jumelage!
Vorsitzende Komitee
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Nicole Raichle
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